Navigation und Serviceinhalte

Hamburg

Typ: Artikel

Mitte machen

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme von dem Hamburger Stadtteil Hammerbrook. Im Vordergrund sieht man ein Hochwasserbassin.

Quelle: ISO K Medien Kiel

Zeitschiene: 2018-2026

Städtebauliche Herausforderungen:
Das Modellgebiet liegt im Bezirk Hamburg-Mitte und erstreckt sich östlich des Hamburger-Zentrums entlang der Flüsse Elbe und Bille über die Stadtteile Hammerbrook, Rothenburgsort, Borgfelde, Hamm, Horn, Billbrook und Billstedt. Über 170.000 Menschen wohnen in diesem Gebiet, in dem langfristig bis zu 10.000 neue Wohneinheiten entstehen sollen. Die Bevölkerung in diesen Stadtteilen ist jünger und diverser als im Hamburger Durchschnitt. Darüber hinaus sind überdurchschnittlich viele Einwohnerinnen und Einwohner auf Sozialleistungen angewiesen. Diese Ausgangslage stellt, vor dem Hintergrund einer weiteren Verdichtung der Quartiere im Rahmen der wachsenden Stadt, eine große politische und gesellschaftliche Herausforderung dar. In diesem Zusammenhang geraten auch Frei- und Sportflächen sowie die Angebote sozialer Infrastruktur zusätzlich unter Druck. Diese sollen im Rahmen des Modellvorhabens erneuert und zeitgemäß weiterentwickelt werden.

Ziele des Modellvorhabens:
Das grundsätzliche Ziel der Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung ist es, bis 2026 beispielhafte Strategien und Ansätze für Themen wie den klimagerechten Umbau, die Nachverdichtung und Qualifizierung von bestehenden Stadtstrukturen zu entwickeln. Dadurch soll das Nebeneinander von Gewerbe, Wohnen, Freizeit und Sport weiterentwickelt und der soziale Zusammenhalt in den Städten unmittelbar gestärkt werden. Wegen der integrativen Wirkung steht hierbei die Stärkung von Sportstätten und Bewegungsangeboten im Vordergrund. Aus dem Modellvorhaben sollen Impulse für eine dezentrale und bürgernahe Verwaltung, multifunktionale Treffpunkte im Quartier und die Sportentwicklungsplanung hervorgehen. Auf Projektebene finden bei der Umsetzung die Themen Sozialraumorientierung, partnerschaftliche Konzeption, integrierte Planung, Verwaltungsmodernisierung, Baukörper und Materialien, Multifunktionalität und neue Mobilität besondere Beachtung.

Geplante Maßnahmen:
Das Modellvorhaben "Mitte machen" umfasst zwölf Projekte in verschiedenen Sozialräumen. Es sollen neue, zielgruppen- und generationsübergreifende Orte geschaffen werden, die die bestehenden bezirklichen und übergeordneten Planungen ergänzen, verknüpfen und weiterentwickeln sollen.

Im Folgenden werden drei Projektansätze exemplarisch vorgestellt:

Haus der Jugend Hammer Park
Befördert durch diverse Nachverdichtungsmaßnahmen ziehen vermehrt junge Menschen und Familien in das citynah gelegene ehemalige klassische Arbeiterviertel Hamburg-Hamm. Vor diesem Hintergrund soll das Angebotsspektrum des "Hauses der Jugend Hammer Park" hin zu einer generationsübergreifenden Lern- und Begegnungsstätte weitentwickelt werden. Zusätzlich zur weiterhin fest im pädagogischen Konzept verankerten offenen Kinder- und Jugendarbeit soll das Haus zukünftig angesichts des demographischen Wandels auch Angebote für jungen Familien mit kleinen Kindern oder Seniorinnen und Senioren bereithalten sowie Sport- und Bewegungsangebote im Außenraum in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gebäude gestärkt werden. Die Zugänglichkeit zum Quartier wird verbessert und das Gelände unter Berücksichtigung der Belange der denkmalgeschützten Parkanlage umgestaltet, beispielsweise durch Reduzierung der versiegelten Flächen.

Sportanlage Snitgerreihe
Die Sportanlage Snitgerreihe liegt zentral und umgeben von einer benachbarten Schule im Sozialraum Horn. Sportliche, schulische und soziale Belange sollen miteinander verknüpft werden, indem die Sportanlage und das Schulgelände für das Quartier geöffnet werden. Die Sportanlage soll umweltfreundlich und nachhaltig modernisiert werden. Neben dem Einsatz von nachhaltigen Baustoffen wird das Thema Cradle to Cradle berücksichtigt. Beispielsweise soll der abgebaute Kunstrasen zu Granulat stofflich verwertet und zur Herstellung der elastischen Tragschicht für eine andere Sportanlage verwendet werden und beim Sportfunktionsgebäude Recyclingbaustoffe verbaut werden. Weiterhin wird das Retentionspotential der Fläche genutzt und eine rohrlose Sickerung unter der Sportanlage eingebaut.

Hochwasserbassin
Der Freiraum am Hochwasserbassin zieht sich gut einen Kilometer vom Gebäude "Berliner Bogen" im Norden bis zum Gelände des ehemaligen Recyclinghofs am Bullerdeich im Süden. Es soll eine durchgehende und barrierefreie Wegeverbindung entstehen sowie neue öffentlich zugängliche Angebote für Sport und Bewegung, um die Attraktivität des Ortes zu steigern. Dafür soll der bestehende Weg entlang der Sportanlagen als grüne Promenade und Aufenthaltsraum aufgewertet werden und einen Teilabschnitt des Alster-Bille-Elbe-Grünzugs ausbilden. Zudem sollen wasserbezogene Nutzungen an den Kanälen und der Bille entstehen, um die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten zu erhöhen. Weiterhin soll so ein Erholungs- und Grünraum für die wachsende Bevölkerung in Hammerbrook und die benachbarten Sozialräume entstehen.