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Plauen

Typ: Artikel

ZUKUNFT LEBEN im Plauener Süden

Das Bild zeigt die Stadt Plauen von oben.

Quelle: Oliver Orgs

Zeitschiene: 2020 - 2026

Städtebauliche Herausforderungen:
Das Oberzentrum Plauen im Südwesten des Freistaates Sachsen ist weitestgehend durch eine heterogene Stadtstruktur aus denkmalgeschützten Gebäuden sowie erhaltenswerten Altbau- und Plattenbaubeständen geprägt. Während sich die historisch gewachsenen Wohnquartiere mit geringer Verkehrsbelastung und hoher Wohnqualität in den letzten Jahren teilweise gut entwickelt haben, ergeben sich außerhalb dieser Bereiche zunehmend perforierte Stadträume, die je nach Lagequalität und äußeren Einflüssen unterschiedliche Entwicklungsverläufe nehmen. Diese städtebauliche Heterogenität spiegelt sich auch in dem Fördergebiet "Plauener Süden" mit den Stadtteilräumen Elsteraue, Süd- und Ostvorstadt sowie dem Standort Lessing Gymnasium wieder. Hinzu kommt, dass zusätzlich zu dem seit Mitte der 2000er Jahre anhaltenden Bevölkerungsrückgang die Anzahl an älteren Personen zunimmt. In diesem Gebiet ist zudem bereits eine vergleichswiese hohe Leerstandsquote (17,6 %) im Wohnungsbestand zu verzeichnen. Es besteht die Gefahr, dass sich vor dem Hintergrund des demographischen Wandels diese negative Entwicklung weiter verstärkt. Der damit verbundenen Zunahme funktionaler Defizite im Stadtgebiet soll mit der Umsetzung des Modellvorhabens entgegengewirkt werden. Der „Plauener Süden“ soll zu einem attraktiven zukunftsfähigen Wohn-, Sport- und Bildungsstandort aufgewertet werden.

Ziele des Modellvorhabens:
Ziel des Modellvorhabens ist die Aktivierung des Plauener Südens zu einem nachhaltigen Wohn- und Lebensquartier der Zukunft bei gleichzeitiger Stärkung oberzentraler Funktionsmerkmale.
Dies soll entlang folgender drei Leitlinien unter aktiver Einbeziehung der Öffentlichkeit umgesetzt werden:

  • Gezielte Aktivierung der Funktionsbausteine „Sport und Bildung“ zur Stärkung der Identität und Verbesserung der oberzentralen Wirkung des Plauener Südens
  • Nachhaltige Infrastruktur mit mobiler, digitaler und sozialer Vernetzung für alle Bevölkerungsschichten
  • Überwindung funktionaler Defizite und Stärkung des Plauener Südens als integrierten, attraktiven und mehrgenerationenegerechten Wohnstandort der Zukunft

Geplante Maßnahmen:

Aufwertung ehemaliger Rückbauflächen des "Mammengebietes"
Auf Grundlage der Ergebnisse eines Planungswettbewerbs soll das Mammengebiet zukunftsfähig und nachhaltig gesichert werden.

Sporthallenbau und Freiflächengestaltung am Lessing Gymnasium (Dreifeldsporthalle)
Mit der Errichtung einer neuen Dreifeldsporthalle sollen die Vereinsstruktur sowie die oberzentrale Funktion Plauens als Schulstandort gestärkt werden. Die innovative Bauweise soll eine nachhaltige Nutzung gewährleisten.

Erweiterung "Stadtbad Plauen" unter Nutzung regenerativer Energien
Neben dem Anbau eines Schwimmbeckens soll mit der Reaktivierung der Turnstraße die Erschließung verbessert und der öffentliche Raum des Quartiers aufgewertet werden.

Sport- und Bildungscampus Ostvorstadt
Mit dem Bau einer modernen und innovativen Turnhalle an der Kemmler-Oberschule und der Sanierung und Modernisierung der benachbarten Außensportanlagen einschließlich der umgebenden Freiräume, soll ein identitätsstiftender und multifunktionaler Sport- und Bildungscampus entstehen.

Modellprojekt „Junge Helden bauen selbst“
Anhand eines kommunalen Förderfonds soll die Revitalisierung von Wohnbrachen unterstützt werden.

Stärkung der (sozial-)räumlichen Vernetzung des Fördergebiets auf Grundlage eines Mobilitäts- und Digitalisierungskonzepts
Vorgesehen sind Mobilitätsknoten, Fahrradsammelgaragen, der Ausbau der Rad- und Fußwegeverbindungen sowie Maßnahmen zur Einbeziehung digitaler Technologien. Darüber hinaus soll eine bereits vorliegende Planung zur Verbesserung der emissionsfreien Anbindung des Plauener Süden an die neue Sporthalle am Standort Lessing-Gymnasium realisiert werden.

Tradition und Innovation – die Elsteraue als Wiege der Textilindustrie und Ideenwerkstatt der Zukunft
Die ehemalige Fabrikantenvilla der Hempelschen Fabrik soll denkmalgerecht saniert werden und als neuer Kreativ-Standort für Initiativen, Startups, Vereine, Unternehmen oder Bildungseinrichtungen im Bereich Digitalisierung und digitale Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft ausgebaut werden.

Die Umsetzung des Modellvorhabens in Plauen wird durch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung, auf Grundlage eines eigens entwickelten Beteiligungskonzepts, begleitet. Dabei sollen neue Formate der Aktivierung und Mitwirkung der Stadtgesellschaft beim Planen und Bauen in Plauen erprobt werden.