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Schwerpunktthemen | Jahresarbeitsplanung

Typ: Artikel

Im Januar eines jeden Jahres findet das erweiterte Arbeitstreffen der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz statt, bei dem neben den Mitgliedern der Expertengruppe und VertreterInnen des Bundes auch VertreterInnen der für die Städtebauförderung zuständigen Landesministerien und Landesdenkmalpflegeämter teilnehmen. Im Rahmen des erweiterten Arbeitstreffens werden die Schwerpunktthemen für das beginnende Jahr und die für das Vor-Ort-Monitoring zur Auswahl stehenden Programmkommunen gemeinsam beschlossen.

Das Bild zeigt die Expertengruppe Denkmalschutz bei einer Tagung in Ludwigslust, Juni 2019.

Quelle: Christian Möller

Schwerpunktthemen 2019

Dachthema 2019: Verkehr und Mobilität in der historischen Stadt

Der stattfindende Mobilitätswandel bewegt die Gesellschaft in der Stadt und auf dem Land gleichermaßen. Vom lokalen Stammtisch bis hin zu den großen Automobilunternehmen wird die Frage diskutiert, wie die zukünftige Gestaltung unseres Mobilitätsalltags aussehen könnte. Radentscheide, E-Mobilität, Mobility-on-Demand, Sharing-Angebote, Mitfahrerbänke, Feinstaub, autonomes Fahren und Radtourismus sind nur einige Stichworte, die die aktuelle und oftmals kontroverse Debatte begleiten und ihre Spannweite aufzeigen. Aber auch die Bedeutung und Wahrnehmung des öffentlichen Stadtraums als Baustein einer lebendigen Stadt mit Lebensqualität nimmt zu. Dadurch steigen die Ansprüche an den bestehenden, begrenzten Straßenraum immer weiter an.

Was bedeutet die aktuelle Debatte im Konkreten für die historischen Innenstädte, insbesondere in den vielen Klein- und Mittelstädten in Deutschland? Wie kann der Mobilitätswandel in der gebauten Stadt aussehen und welche Möglichkeiten bieten innovative Konzepte zur Sicherung der Erreichbarkeit und Erlebbarkeit der historischen Innenstädte? Diese Fragen nimmt die Programmbegleitung als Schwerpunkt im Programmjahr 2019 verstärkt in den Fokus.

Neben dem 43. Informationsdienst Städtebaulicher Denkmalschutz greifen die zwei Fachdialoge in Bad Karlshafen (Hessen) und Rottweil (Baden-Württemberg), die Vor-Ort-Monitorings der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz und der 27. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz in Dresden das Thema "Verkehr und Mobilität in der historischen Stadt" auf.

Weiteres Vertiefungsthema 2019

Öffentliches und privates Bauen – Engagement und Qualitätssicherung im Städtebaulichen Denkmalschutz

Um die Europäische Stadt mit ihren historisch gewachsenen Kernen, Quartieren und Siedlungsbereichen als Ort einer besonderen Lebens- und Aufenthaltsqualität auch für künftige Generationen zu bewahren und zukunftsfähig weiterzuentwickeln, gilt es, Akteure zu gewinnen, die sich langfristig für den historischen Bestand engagieren und damit die einzigartigen Qualitäten bestandsgeprägter Stadtbereiche sichern. Öffentliche Bauherren, Projektentwickler, Investoren und private Eigentümer, die sich einzeln oder in gemeinschaftlichen Rechtsformen mit ihren Projekten und Vorhaben für den Erhalt und die behutsame Weiterentwicklung der europäischen Stadt stark machen, sind Garant für eine erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand. Die Vielfalt der Macher, Umsetzer und Initiatoren und deren Engagement im Städtebaulichen Denkmalschutz sollen daher im Jahr 2019 im Fokus der Programmbegleitung stehen. Aus dem Zusammenspiel von Kommunen und Projektträgern, Initiativen, Wohnungsunternehmen und privaten Vorhabenträgern ergeben sich Aufgaben und Perspektiven für die Entwicklung der historischen Städte und Stadtbereiche, die u.a. im Rahmen der Vor-Ort-Monitorings der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz und den programmbegleitenden Fallstudien vertieft werden sollen.

Jahresarbeitsplanung 2019

Der Jahresarbeitsplanung folgend finden im Jahr 2019 folgende Termine statt:

  • Jahresauftakttreffen Städtebaulicher Denkmalschutz (Januar 2019)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Kempten (Allgäu), Bayern (März 2019)
  • Fachdialog "Die bewegte Stadt – Verkehr und Mobilität in der historischen Stadt" in Bad Karlshafen, Hessen (Mai 2019)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Grabow und Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern (Juni 2019)
  • Vorabendtreffen der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Dresden, Sachsen (August 2019)
  • 27. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz "Verkehr und Mobilität in der historischen Stadt" in Dresden, Sachsen (August 2019)
  • Fachdialog "Die bewegte Stadt – Verkehr und Mobilität in der historischen Stadt" in Rottweil, Baden-Württemberg (Oktober 2019)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Einbeck, Niedersachsen (November 2019)


Schwerpunktthemen 2018

Dachthema 2018: Europäische Stadt: Wandel und Werte. Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand

Anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 wurden die besonderen Potenziale und Herausforderungen einer bestandsorientierten Stadtentwicklung der Europäischen Stadt in den Mittelpunkt der Programmbegleitung gestellt. Unter dem Titel "Europäische Stadt: Wandel und Werte. Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand" fand das Thema neben den Vor-Ort-Monitorings der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz und der kontinuierlichen Programmbegleitung bei folgenden Veranstaltungen und Forschungsvorhaben des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat Berücksichtigung:

Bundeswettbewerb "Europäische Stadt: Wandel und Werte – Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand"

Gemeinsam mit den Ländern und den Kommunalen Spitzenverbänden hatte das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 den Bundeswettbewerb "Europäische Stadt: Wandel und Werte – Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand" ausgelobt. Es konnten sich Städte und Gemeinden mit gelungenen Projekten beim Umgang mit dem baukulturellen Erbe um eine Auszeichnung bewerben. Aus insgesamt 210 Beiträgen in den vier Wettbewerbskategorien Stadtgebäude, Stadtraum, Stadtleben und Stadtbürger, hat die Fachjury die besten Beispiele für einen besonders guten und innovativen Umgang mit dem Bestand sowie für besonderes bürgerschaftliches Engagement ausgewählt. Im November 2018 fand die Preisverleihung statt.

26. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz

Im Rahmen des European Cultural Heritage Summit "Sharing Heritage – Sharing Values", eines der Schwerpunkte des Europäischen Kulturerbejahres 2018, fand am 19. und 20. Juni 2018 der 26. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz in Berlin statt. Er stand unter dem Titel "Die Europäische Stadt – Wandel und Werte. Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand" und vertiefte in drei Gesprächsrunden zu den Themen "Stadtgebäude und Stadtraum in der Europäischen Stadt – Werte erkennen, Strukturen sichern und Bestand beleben", "Stadtleben und Stadtbündnisse in der Europäischen Stadt – Gemeinsam erhalten und entwickeln" und "Balance von Wandel und Werten – Perspektiven der Europäischen Stadt" die besonderen Potenziale und Herausforderungen der Europäischen Stadt. Am zweiten Kongresstag wurden die Themen in drei verschiedenen Themenwerkstätten in der Berliner Mitte – dem Flussbad Berlin, dem Hansaviertel und der Karl-Marx-Allee II. BA – an Praxisprojekten vor Ort diskutiert.

Runder Tisch zum baukulturellen Erbe in der Urban Agenda der EU

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat am 20. Juni 2018 im Rahmen des European Cultural Heritage Summit Experten aus ganz Europa nach Berlin eingeladen, um in einem "Runden-Tisch-Gespräch" über die Verankerung des baukulturellen Erbes in der Urban Agenda der EU zu diskutieren. Ziel des Runden Tisches war es, sich auf europäischer Arbeitsebene über die Stärkung des baukulturellen Erbes in europäischen Städten auszutauschen und Verabredungen für das weitere Vorgehen zu treffen. Im Nachgang des Treffens wurde die 13. Partnerschaft der Urban Agenda "Kultur und kulturelles Erbe" gegründet.

Publikation "Europäische Stadt – Wandel und Werte. Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand. 27 Jahre Städtebaulicher Denkmalschutz"

Anknüpfend an das 25-jährige Programmjubiläum im Jahr 2016 und anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 wurde eine zweisprachige Publikation (Deutsch/Englisch) erarbeitet, die den integrierten, in Europa einzigartigen Handlungs- und Förderansatz des Städtebauförderungsprogramms Städtebaulicher Denkmalschutz für die nationale und internationale (Fach-)Öffentlichkeit aufbereitet und zugleich die Erfolge und Erkenntnisse aus mehr als 25 Jahren Programmumsetzung gebündelt darstellt.
Europäische Stadt – Wandel und Werte (PDF, 8MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)

Informationsdienste Nr. 42 – Sonderheft zum Europäischen Kulturerbejahr 2018

Im Kontext des Europäischen Kulturerbejahres 2018 ist die Ausgabe Nr. 42 als Sonderheft unter dem Titel "Europäische Stadt: Wandel und Werte" im Oktober 2018 erschienen. In Anlehnung an das Jahresthema und den gleichnamigen Bund-Länder-Wettbewerb greift das Sonderheft die Themen Stadtgebäude, Stadtraum, Stadtleben und Stadtbürger in der Europäischen Stadt auf. Mit verschiedenen Beiträgen stellt das Magazin neben konkreten Praxisbeispielen aus den Kommunen die Aktivitäten des Bundes zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 vor. Das Sonderheft richtet sich an Akteure der Stadtentwicklung, Stadterneuerung und Denkmalpflege sowie der interes sierten (Fach-)Öffentlichkeit.
Informationsdienste 42 - Europäische Stadt: Wandel und Werte (PDF, 13MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)

Weiteres Vertiefungsthema 2018

Substanz in Not

Historische Bausubstanz hat Charakter, ist prägend und in der Regel baukulturell wertvoll. Ihre Sicherung und Sanierung trägt dazu bei, die lokale Authentizität sowie die Verbundenheit der Bürger mit ihrer Stadt zu erhalten und örtliche Geschichte ablesbar zu machen. Bundesweit gibt es vielerorts in ihrer Substanz bedrohte Gebäude – sowohl in wachsenden als auch schrumpfenden Regionen. Besonderer Handlungsbedarf besteht bei Gebäudeleerstand, da der Verfall der Substanz in ungenutztem Zustand rascher voranschreitet. Dem gegenüber steht der zum Teil enorme Verwertungsdruck von Gebäuden und Grundstücken in prosperierenden Regionen, mit denen Städte und Gemeinden umgehen müssen, ohne Substanzverluste hinnehmen zu müssen.
Mit dem Thema "Substanz in Not" nahmen die Fachdialoge 2018 in Heringsdorf (Mecklenburg-Vorpommern), Viechtach (Bayern) und Zittau (Sachsen) Strategien und Konzepte für eine dauerhafte oder auch temporäre Sicherung und Nutzung historischer Bausubstanz in den Blick. Neben Förder- und Beratungsmöglichkeiten schaffen vor allem die Mobilisierung von Eigentümern und bürgerschaftliches Engagement sowie ein langer Atem aller Beteiligten eine langfristige Entwicklungsperspektive – auch und vor allem bei der Aktivierung von stadtbildprägenden Gebäuden.

Jahresarbeitsplanung 2018

  • Jahresauftakttreffen Städtebaulicher Denkmalschutz (Januar 2018)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Pößneck und Neustadt an der Orla, Thüringen

    (März 2018)

  • Vorabendtreffen der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Berlin (Juni 2018)
  • 26. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz "Die Europäische Stadt – Wandel und Werte. Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand" in Berlin (Juni 2018)
  • Fachdialog "Substanz in Not? Erhalten und Entwickeln mit Zukunft" in Zittau, Sachsen (September 2018)
  • Fachdialog "Substanz in Not" in Heringsdorf, Mecklenburg-Vorpommern (September 2018)
  • Interne Sitzung der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Berlin (Oktober 2018)
  • Fachdialog "Substanz in Not" in Viechtach, Bayern (November 2018)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Ahrensburg, Schleswig-Holstein (November 2018)


Schwerpunktthemen 2017

Dachthema 2017: Wachstum und Schrumpfung in der historischen Stadt – Erneuerung aus dem Bestand

Aufgrund der Komplexität und inhaltlichen Breite des Jahresthemas 2016 wurde das Thema "Wachstum und Schrumpfung in der historischen Stadt" mit dem Fokus auf die "Erneuerung im Bestand" vertieft fortgeführt und damit der historische Gebäudebestand in den Programmgebieten des Städtebaulichen Denkmalschutzes in den Mittelpunkt gestellt. Das breite Themenspektrum von Bestandssicherung, Umgang mit stadtbildprägenden Großobjekten, Zwischennutzungen, besonders erhaltenswerter Bausubstanz und der Stärkung des Standorts Altstadt sollte eine aktuelle fachlich-thematische Verortung im Programm Städtebaulicher Denkmalschutz ermöglichen.

Jahresarbeitsplanung 2017

  • Jahresauftakttreffen Städtebaulicher Denkmalschutz (Januar 2017)
  • Fachveranstaltung "Substanz in Not" in Alsfeld, Hessen (Januar 2017)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Wangen im Allgäu, Baden-Württemberg (März 2017)
  • Interne Sitzung der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Wiesbaden, Hessen (Mai 2017)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Dortmund, Nordrhein-Westfalen (Mai 2017)
  • 25. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz "Vielfalt mit Zukunft – Entwicklung aus dem Bestand" in Quedlinburg,

    Sachsen-Anhalt (August 2017)

  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Jüterbog, Brandenburg (November 2017)


Schwerpunktthemen 2015 / 2016

Dachthema 2016: (Re)Aktionen bei Wachstum und Schrumpfung in der historischen Stadt

Durch unterschiedliche wirtschaftliche, strukturelle und soziale Entwicklungen gibt es in Deutschland gleichermaßen stark wachsende, prosperierende wie schrumpfende Städte und Regionen. Beide Tendenzen haben u.a. (städte)bauliche und funktionale Auswirkungen auf historische Stadtkerne und -bereiche, wobei die Entwicklungstrends im historischen Quartier nicht immer mit den für die Stadt und Region gegebenen Rahmenbedingungen übereinstimmen müssen. So gibt es Altstädte in strukturschwachen Regionen, die aufgrund ihrer Zentralität und Attraktivität rege immobilienwirtschaftliche Aktivitäten verzeichnen. Ebenso sind eine Reihe von historischen Quartieren in strukturstarken Regionen auf dem Immobilienmarkt nicht gut positioniert und es gibt Altstädte und Altbaubereiche, die weder eindeutig der einen oder anderen Entwicklungstendenz zuzuordnen sind.

Insgesamt ist eine differenzierte Auseinandersetzung mit den gegebenen und absehbaren Herausforderungen im Umgang mit historischen Stadtbereichen zwingend erforderlich, um eine zukunftsfähige Sicherung, Erhaltung und Nutzung der Substanz zu gewährleisten. Der erfolgreiche Umgang mit zeitgleichen und teilweise auch räumlich nebeneinander vorzufindenden Phänomenen von Wachstum und Schrumpfung erfordert Anpassungsmaßnahmen unterschiedlicher Ausprägung. Ziel ist es, die fachlich-inhaltlichen Grundlagen für die Weiterentwicklung des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz zu verbessern sowie Potenziale, Aufgabenfelder und Rahmenbedingungen für ein passfähiges Zusammenwirken von Stadtentwicklung und Denkmalpflege zu identifizieren.

Jahresarbeitsplanung 2016

  • Jahresauftakttreffen Städtebaulicher Denkmalschutz (Januar 2016)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Zittau, Freistaat Sachsen (März 2016)
  • 24. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz in Neuruppin, Brandenburg (August 2016)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz in Cochem, Rheinland-Pfalz (November 2016)
  • 2. Europäischer Kongress "Die Europäische Stadt und ihr Erbe" (Dezember 2016)

Dachthema 2015: Frei-Raum in der historischen Stadt

Die Freiräume in der historischen Stadt spielen gerade in Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels eine immer größere Rolle. Die Europäische Stadt lebt heute – im Kern – vom differenzierten Gefüge aus öffentlichen und privaten Räumen, das sich über Jahrhunderte erhalten hat. Historische Stadtbereiche sind vielfach eng bebaut, jedoch haben sich auch hier in der jüngeren Vergangenheit Veränderungen vollzogen. Neue Freiräume, manchmal auch nur Brachflächen oder Baulücken sind entstanden oder Blockinnenbereiche stehen durch neue Baulichkeiten als Freiraum nicht mehr zur Verfügung. Vielfältige Grünstrukturen aber sind für ein gesundes Stadtklima und damit für die innerstädtische Lebensqualität unverzichtbar.

Der öffentliche Raum wiederum muss den sich stets wandelnden Ansprüchen gerecht werden. Hier findet Mobilität in unterschiedlichsten Formen statt und die Anforderungen an öffentlichen Personennahverkehr, Alltagstauglichkeit für RadfahrerInnen, Erreichbarkeit für Lieferverkehre, aber auch der Anspruch der Barrierefreiheit konkurrieren mit dem Nutzungsdruck, der sich aus wünschenswerter Attraktivität als Einzelhandelsstandort, Tourismusmagnet und zentraler Austragungsort unterschiedlicher Events ergibt.

Um das Dachthema in der Vielseitigkeit seiner Aspekte zu betrachten, in seiner Relevanz für die Ausrichtung des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz zu untersuchen und in Hinblick auf künftige Handlungsanforderungen von Bund, Ländern und Programmkommunen einzuordnen, wurde das Thema im Rahmen des 23. Kongresses Städtebaulicher Denkmalschutz im August 2015 vertieft. Es erfolgt außerdem eine intensive Auseinandersetzung im Rahmen der Vor-Ort-Monitorings der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz.

Weitere Vertiefungsthemen 2015 / 2016

Umgang mit der besonders erhaltenswerten Bausubstanz

Der Bund hat dazu eine in Abstimmung mit den Ländern entwickelte Arbeitshilfe veröffentlicht. Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen der Stadtentwicklung bei Wachstums- und Schrumpfungsprozessen hat die Expertengruppe in ihrem Memorandum von 2015 auf die Einzigartigkeit der europäischen Stadt hingewiesen. Darauf aufbauend kann nun die Vermittlung von Wissen und Erfahrungen auf Ebene der Länder und Kommunen ergänzt und vertieft werden. Die in der Umsetzung des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz auf allen Verwaltungsebenen praktizierte Zusammenarbeit von Stadtentwicklung und Denkmalpflege ist geeignet, um jeweils länderspezifische, regional- und stadtindividuelle Strategien des Umgangs und der Vermittlung zu erproben bzw. zu übertragen.

Im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und den nationalen Bemühungen zur Verbesserung der Energieeffizienz sind auf Grundlage entsprechender Empfehlungen der Expertengruppe das Erfordernis und der Umfang weiterer Aktivitäten auf Bundesebene zu prüfen. Ebenso ist die Relevanz der Nachkriegsmoderne als Handlungsfeld im Städtebaulichen Denkmalschutz zu betrachten.

Leerstand stadtbildprägender und großformatiger Gebäude ("große Brocken")

In Auswertung ihrer Vor-Ort-Tagungen hat die Expertengruppe festgestellt, dass gerade in wirtschaftlich-strukturschwachen Regionen die historischen Stadtquartiere häufig von Leerständen, Baulücken und Brachflächen geprägt sind. Das Stadtbild wird davon massiv beeinträchtigt. Die Ursachen sind vielfältig, meist liegen unter anderem strukturelle Defizite in Handel, Gastronomie und Dienstleistungen vor. Die Vor-Ort-Tagungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass in vielen Kommunen und Regionen fast keine Marktbewegungen mehr zu verzeichnen sind. In der Folge sind zahlreiche großformatige Objekte sowie wichtige stadtbildprägende Gebäude u.a. Postämter, Bahnhofsgebäude, ehemalige Hotels, Schlösser, Rathäuser etc. in ihrem künftigen Bestand gefährdet. Hier ist zu prüfen, ob und wie eine Zusammenstellung von übertragbaren Best-practice-Beispielen für Bestandssicherungen mit sparsamen Mitteleinsatz und dauerhafte oder temporäre Nachnutzungen sowie eine Systematisierung von Handlungsansätzen geleistet werden kann. Das Erfordernis einer pragmatischen Ermittlung des quantitativen Umfangs und eines systematischen Vorgehens ist im Dialog mit den Ländern zu prüfen.

Jahresarbeitsplanung 2015

  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz Eutin, Schleswig-Holstein (März 2015)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz Bad Karlshafen, Hessen (Juni/Juli 2015)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz Lippstadt, Nordrhein-Westfalen (August 2015)
  • Vor-Ort-Monitoring der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz Hansestadt Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern (Oktober 2015)